Johannes Groht
IM TAL DER ZEICHEN
Kosmografien aus dem Schams
1.4.–18.10.2015
Postgebäude
Hauptstrasse 28
7432 Zillis, Graubünden, Schweiz
Das Postgebäude in Zillis steht im Herzen des Schamsertals. Aus den Fenstern blickt man auf die Straßen, auf denen die Bilder entstanden sind.
Zur Ausstellung ist das gleichnamige Buch IM TAL DER ZEICHEN erschienen.
Auf den Straßen am Schamser Berg, im Val Ferrera und in der Via Mala (Kanton Graubünden, Schweiz), sind mir vielfältige Linien und Muster aufgefallen. Es sind Flicken aus Heißbitumen, mit denen Schäden repariert werden, die Frost, Wasser und die Bewegungen des Untergrundes in der Fahrbahn hinterlassen haben. Die schwarzen, glänzenden Linien machen das besonders deutlich sichtbar, was sie eigentlich verdecken sollen.
Fotografien dieser Strukturen habe ich so bearbeitet, dass nur die Linien stehengeblieben sind. Ich nenne sie »Kosmografien«, da sie ihre Form den kosmischen Einflüssen des Zufalls und der Erosion verdanken (griechisch kósmos: Weltall, Ordnung; gráphein: Beschreibung, Zeichnung).
Bei dem Versuch, den Linien einen Sinn zu geben, suchen wir nach Bekanntem. In diesen universellen Formen der Natur finden wir die grundlegenden Strukturen dessen wieder, was uns als Zeichnung, Bild und Schrift vertraut ist.
»ART SIN VIA EN VAL SCHONS«
Casper Nicca (RTR)
Telesguard, Radiotelevisiun Svizra Rumantscha, SRF 1
6.5.2015
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